Im Dialog mit der Wirtschaftsregion Helmstedt: Welches Potenzial hat die Wassermühle Liesebach?

Kontaktaufnahme und Gedankenaustausch können so einfach und belebend sein. Diana Raebsch  und Janice Masche gehören zur fast noch fabrikneuen Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH und darin zu der noch jüngeren Abteilung Touristik. Um nicht zu sagen: die beiden Damen sind die Abteilung Touristik.

Am 14. Februar folgten beide der Einladung des Räbker Fördervereins Mühle Liesebach e. V. in Mühle 5 auf der ehemals nach oben offenen Räbker Mühlenskala, die allerdings im 21. Jahrhundert mit Mühle 7 in Richtung Frellstedt endet.

Es begann hinter Burgmauern
Ein Workshop auf der Burg Warberg stand im Dezember 2022 hilfreich zur Seite. Die damaligen Teilnehmer und Teilnehmerinnen erarbeiteten unter Moderation von Regionalmanager Michael Schmidt, Amtshof Eicklingen, Perspektiven und zukünftige Handlungsstränge für das Freibad der Samtgemeinde mit Standort in Räbke.

Konzentriert auf die Papierherstellung aus Lumpen

Unter den Mitmachern waren Christian Burgart, Stabsstelle, und Janice Masche von der Wirtschaftsregion Helmstedt, die bei dieser Gelegenheit mit offenen Augen und Ohren die Einladung der Räbker Müllergesellen, wozu der Vereinsvorsitzende und der Verfasser dieser Zeilen gehörten, aufnahmen und ihr Interesse bekundeten, die Mühle zu besuchen.

Gesagt und getan in der Armen Reihe
Zugegeben: Es strömten am 14. Februar sehr viel Gedankengut und Material in Form von Texten – gebunden und ungebunden – und einige Präsentationsfotos auf die beiden Besucherinnen ein, unterbrochen von einer „Erlebnisführung“ über die drei Geschosse der Wassermühle, mit den Anhängseln Werkstatt-Boden, Papiergalerie in Planung und Wasserrad mit Stromerzeugung. Und natürlich durfte beim Kaffeetrinken der Produktvergleich der selbst gebackene Kekse aus dem Backhaus Röhr (GF Roswitha Röhr) zu einer Handelsmarke nicht fehlen. Ergebnis bekannt!

Der Mühlentrupp, angeführt von den Vorständen Klaus Röhr und Dietmar Hoffmann, vervollkommnet von Papiermacherin und Schriftführerin Ursula Rosen, gab sich nach gegenseitiger Vorstellung auch alle Mühe, mit Informationen über Mühle, Mühlengeschichte, über Räbke und die Region nicht zu geizen.

Rote Standorte: Papiermühlen in Räbke

Die Mühle Liesebach als DRITTER ORT und  – wie es die Bundeskommission im Dorfwettbewerb 2017-2019 bezeichnete – als das Leuchtturmprojekt im Dorf und darüber hinaus, schwangen naturgemäß in Verbindung mit dem Dorf-Leitbild (Leit-Linde) in den Erörterungen im Hintergrund immer mit.

Die Präsentation spricht für sich

Einig waren sich alle, dass das Potenzial der Region im Nahtourismus bei weitem nicht ausgeschöpft ist und die Profis in Helmstedt nur so gut sein können, wie die zuständigen „Ableger“ der Verwaltung und vor allen Dingen des Ehrenamts vor Ort.

Regionale Identität und Vernetzung
Die Mühle – wie sie mittlerweile ohne Zusatz von vielen so liebenswert bezeichnet wird, und fast jeder weiß, um welches Konstrukt es sich dabei handelt – mit ihren über 50 Veranstaltungen in der Vor-Corona-Zeit gehört mit ihren Ehrenamtlichen schon lange zu den nahtouristischen Fixpunkten der Region. Nicht nur bei den Deutschen Mühlentagen, sondern genauso als Konzert-Standort oder als Denkfabrik bei Workshops oder als Standort von Begegnungen der Zivilgesellschaft. Sie bereitet den Boden für ein Stück mehr regionale Identität, die sich die meisten Menschen – traut man den Umfragen – wünschen.

Dabei spielt die Vernetzung eine der Hauptrollen, einerlei ob persönlich direkt oder digital. Das Verdrahten am vergangenen Dienstag (14. Februar) jedenfalls war erfolgreich. Nach 150 Minuten verließen die beiden Touristikerinnen den Vierseithof, nicht ohne Gruppenfoto, zu dem sich dann auch der Vollständigkeit halber Mühlenkatze Richard (oder Hermine – vollständige Unterscheidungsmerkmale sind dem Autor nicht bekannt) gesellte.

Danke, Diana Raebsch und Janice Masche. Wir freuen uns auf Touristik in und für die Region. Der müllerische Geopunkt Mühle Liesebach macht mit.

CL/02-23