Adventsabend an und in der Wassermühle am 26. November.
Es war auf der Uhr noch nicht wirklich Advent, aber die letzten Besucher und Besucherinnen sollten den Start in den ersten Adventssonntag im Jahr 2022 noch live im Veranstaltungsraum der Mühle Liesebach erleben, ehe sie den Heimweg antraten.
Der Förderverein hatte nach „befohlener“ Corona-Abstinenz erneut zu einem besinnlichen und dennoch locker-fröhlichen Beisammensein auf dem Mühlenhof und im Gebäude eingeladen, und etwa 200 Personen folgten dem Wunsch über Stunden. Und wie man feststellen konnte, mit Spaß an der Veranstaltung und an den angebotenen Spezereien und handwerklicher Kunst.
Gut, dass das Mühlentor meistens weit geöffnet steht, sodass auch Früherkunder, die bereits ab 15:00 Uhr den Hof bevölkerten, vor 16:00 Uhr – dem eigentlichen Beginn der Veranstaltung – zu ihrem Recht kamen.
Ein Mühlenhof mit Geruch
Es roch nach Holz und Brot, also nach Stockbrot, nach Glühwein mit und ohne und nach Bratwurst. Es dauerte nicht sehr lange, und es musste aus dem Sondervermögen des Vorsitzenden und aus Familien der näheren Nachbarschaft Wurst und Getränk nachgeholt werden. Logistik ist eben zu jeder Zeit wichtig und muss funktionieren.
Ob aus Helmstedt, Wernigerode oder dem Wolfenbüttler und dem Wolfsburger Raum: Das regionale Netzwerk der Mühle und die Kommunikation über die Medien und die sozialen Netzwerke funktionierten. Aus allen Himmelsrichtungen konnten Gäste begrüßt werden, die immer wieder gern in die Arme Reihe auf die Räbker Mühleninsel kommen. Eine Mühle wirkt über ihre Arbeitsfunktion grundsätzlich über das eigene Dorf hinaus; so ist es auch mit der Mühle Liesebach.
Sogar bis Leipzig, denn ein kleiner Trupp unter Leitung des Vorsitzenden begab sich in der vergangenen Woche in die sächsische Metropole zur „Denkmal“, einer Messe für Denkmalpflege und Restaurieren und informierte sich intensiv über die Möglichkeiten, nachhaltig und unter Berücksichtigung der Grundsätze von Grauer Energie, Gebäude zu erneuern. Gerade zur rechten Zeit, denn nachdem die Holzarbeiten mit Treppe und Boden zur neuen Papierempore fast abgeschlossen sind, geht es nun mit finanzieller und bautechnischer Planung zu den nächsten Abschnitten des Umbaus über.
Die Papierempore leuchtet
Interessierte Gäste konnten bereits am vergangenen Samstag in der Wartezeit zwischen Glühwein und Bratwurst nach Überwinden der neu installierten Holztreppe einen ersten Einblick nehmen und erhielten Erläuterungen vom Vorstand zu den damit verbundenen Ideen, die thematisch das Papiermacherdorf Räbke in den Mittelpunkt rücken werden.
Davor jedoch ist jede Menge Planung vonnöten und die Beschaffung von Fremdmitteln, die immer auf einer soliden Eigenkapitalbasis fußen müssen. Dazu trug der Adventsabend mit einem vorher nicht für möglich gehaltenen vierstelligen Überschuss bei.
Besonders zu danken ist den drei Räbkerinnen Carina Patzelt, Gabi Schröder und Sandra Warsawa, die als Ortsansässige mit ihrem künstlerischen Handwerk den Abend belebt und bereichert haben. Der Verkauf von 75 Paaren handgestrickter Socken ist in diesem Zusammenhang schon erwähnenswert.
Allerdings geht es wie immer nicht ohne die üblichen Verdächtigen, dem Ehrenamtsteam der Mühle mit „Anhang“ und den Miteigentümerinnen des Grundstückes Carmen Niemann und Gesa Röhr, die im Besitz einer gewissen Langmütigkeit sind. Merci!
CL 2022-11-29