Mühlenfreund Thomas Jensen, Besitzer der Mühle M 6 in Räbke, arbeitet hauptberuflich als Forstrat in einer Behörde des Landes Niedersachsen in Wolfenbüttel. In seinem ersten Leben, also vor dem Studium und dieser Karriere, hat er einen ordentlichen Beruf gelernt, nämlich Forstwirt.
Und so war Thomas exakt der richtige Fachman, der in der Lelmer Genossenschaftsforst zwei stark geschädigte Borkenkäferfichten für den Räbker Förderverein zu schlagen hatte.
Der Einsatz begann auf seiner Hofanlage mit dem Schärfen der Ketten seiner Husqvarnasäge, natürlich von Hand mit Rund- und Flachfeile, und dann ging es mit dem Equipment zum Einsatzort, direkt am Schierpkebach in der Nähe des Kleinen Dammberges.
Dort hat Heinrich Röber von der Lelmer Forstgenossenschaft dem Förderverein zwei Fichten zugewiesen, die zu Bohlen und Kanthölzern weiterverarbeitet werden sollen. Das Bauholz wird für die Sanierung des Gruppendenkmals benötigt.
Thomas Jensen ging dabei sehr systematisch vor. Zu Beginn wurden sämtliche Wurzelanläufe der Fichte entfernt, dann legte er die Fällrichtung fest, fertigte den Fällkerb und kontrollierte noch einmal die Fällrichtung. Mit einem sehr lauten Achtung-Ruf erfolgte der Fällschnitt.
Die Säge legte er dann zur Seite, alles geordnet zu den anderen Werkzeugen und dann wurden die Keile gesetzt, fünf an der Zahl. Schlag auf Schlag folgte, zwischendurch immer wieder ein Blick zur Krone und mit einem deutlich zu vernehmenden Knacken der Bruchleiste neigte sich der Baum in die Waagerechte – ein spannender und zugleich aufregender Vorgang.
Diese Arbeitsfolgen wiederholten sich für den Baum 2 und dann zeigte Thomas dem Beobachter, mit welcher Geschwindigkeit das Entasten möglich ist.
Nach gut einer Stunde war die Aktion abgeschlossen. Thomas Jensen hat weder ein Honorar noch Erstattung der Kosten für die Betriebsstoffe für sich in Anspruch genommen. O-Ton „Ihr macht seit Jahren eine so tolle ehrenamtliche Arbeit, das ist mein Beitrag“.
Danke Thomas, das ist eine nette Geste, es hat zugleich Spaß gemacht.
Zwei Tage später, am heutigen Montag, begaben sich Mitglieder des TSO an den Fällort und bereiteten die beiden Stämme für den Abtransport vor. Dietmar Hoffmann, Udo Sindermann und Klaus Röhr entasteten den Rest, räumten den Fällort auf und stellten so die Voraussetzungen für den Abtransport zum mobilen Sägewerk her. Danke Dietmar und Udo, für diesen Einsatz außerhalb der Routine.
KR 2022-03-07