Die wilde 13 aus dem Helmstedter Sportgeschehen

Alter schützt vor der Mühle Liesebach nicht. Die 13 Kreisstädter und Kreisstädterinnen, die am 15. Mai in der Armen Reihe erschienen, waren nur für einen kurzen Augenblick inkognito. Dann brach sich die Erinnerung ihren Weg über den Mühlenhof in den Veranstaltungsraum der Mühle Liesebach. Schul- und Sportgeschichten aus alter Zeit liefen bei der einen oder anderen Person im Kopf ab.

Egal, ob das Julianum oder der Lauftreff an der Drillingskiefer in der Erinnerung erschien. Allerdings schon mit einem gewissen Zeitabstand versehen und aus einer fernen Periode vor der Zeitenwende, in der die Knochen und Muskeln noch anders mitspielten als gegenwärtig. Ist jedenfalls in der Nachschau zu vermuten.

Das kann ja auch nicht anders sein, denn die eingeteilten Besucherführer hatten es mit der Seniorengruppe des TSV Germania Helmstedt unter der Leitung von Dieter Blumentritt zu tun, die mit einem zünftigen Kaffeetrinken (Büfettassistentinnen Roswitha Röhr und Margit Lünse) in das Geschehen eingriff und nach getaner Tat zum Spargelessen in die Kreisstadt zurückkehren wollte.

Was ist ein Himpten?

Mittelalter: Steinmahlgang von 1236

Der gut 30minütigen Präsentation des Vorsitzenden Klaus Röhr über die geschichtlichen Zusammenhänge am Mühlenstandort Räbke im welfischen Lande mit dazugehöriger Mühlentechnik inklusive Renovierungsarbeiten vorort folgte die Drei-Geschoss-Führung mit Ralf Lünse und Christian Lubkowitz. Schwerpunkte: mittelalterlicher Steinmahlgang und Papierproduktion aus Lumpen, mit Bezug zur Helmstedter Universität. Und natürlich wurde als Sonderattraktion des Tages das gerade gekürte Objekt des Monats der Braunschweigischen Landschaft, der Räbker Himpten, im Original vorgeführt und beschrieben.

Stampfwerk: Das Deutsche Stampfgeschirr in Miniatur

Da die zwei Mühlenkatzen Hermine und Richard sich inständig weigerten, am Fototermin als „Randfiguren“ teilzunehmen, konnte die auf Wunsch der Gruppe noch im Anschluss stattfindende Runde im 7-Mühlen-Dorf leicht verlängert werden.

Danke an die Seniorensportler aus Helmstedt. Das nächste Mal erwarten wir allerdings eine Anfahrt über den Elzweg und durch den Elz auf dem Braunschweiger Jakobsweg mit Pedalen unter den Füßen.

Randbemerkung: Die Stadtmenschen sind uns doch (manchmal) voraus. Schon 2014 haben sich der TSV Helmstedt und Germania Helmstedt zusammengeschlossen – davor noch selbstständig – und ergänzen sich seitdem wunderbar. Ein gutes Beispiel für uns in Räbke: ohne Angst vor Bedeutungsverlust, und die Finanzen kriegt man auch in den Griff, wenn man nur will.

CL/05-23