Richard Liesebach, der frühere Mühlenbesitzer, musste sich in die Familientradition einreihen und den Beruf des Müllers erlernen. Die Gesellenprüfung sowie auch die Meisterprüfung legte er mit ausgezeichneten Noten ab und so betrieb er die Mühle eigenverantwortlich in den 20iger und 30iger Jahren mit großem Erfolg. Die Aufgabe wurde unterbrochen durch den Dienst als Oberzahlmeister in einem Braunschweiger Regiment. Vor, während und nach dem Krieg übernahmen Richards Mutter und seine Schwester Else Homann, geb. Liesebach die Aufgabe. Nach später Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft stieg er noch einmal in die Produktion bis Ende 1954 ein, um dann in Braunschweig bis zu seiner Pensionierung als Buchhalter zu arbeiten.
Sein Bruder Erich ging einen anderen Weg. Er absolvierte ein Studium und war später Baurat bei der Stadt Hannover. Die Enkelkinder des Akademikers, Jutta und Sigrid, verbrachten mit ihrer Mutter Ilse in der Nachkriegszeit immer wieder glückliche Ferientage auf dem Mühlengrundstück. Ihre Augen strahlen, wenn sie von ihrem Großonkel berichten, denn Richard war ein glänzender Unterhalter, der sehr viel zu erzählen wusste. Richard Liesebach ist bereits 1996 verstorben und auch zur viel jüngeren Ehefrau Hermine bestanden weiter familiäre Verbindungen. Der Kontakt zu Räbke riss nie ab, zumal sie Miteigentümerinnen des Grundstücks waren.
Frau Liesebach ist, wie berichtet, im Januar 2021 an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben. Die Beisetzung erfolgte in kleinster Runde und so wurde ein Besuch mit den „Hannoveranern“, wie sie respektvoll bezeichnet wurden, und dem Großneffen von Frau Liesebach, Harald Breitenbach und Frau Brigitte, verabredet.
Am 7. Oktober lud der Vorsitzende des Vereins Jutta und Peter Wiegand sowie Sigrid Baars und Familie Breitenbach nach Räbke zu einer Kaffeetafel ein. Danach folgte eine Kranzniederlegung an der Grabstelle von Frau Liesebach. Die Grabplatte wurde wenige Tage vorher durch den beauftragten Steinmetzbetrieb verlegt.
Anschließend ging es weiter zur Mühle. Die Besucher nahmen erfreut den Umbaustand am Mühlengebäude und im Wohnhaus auf und sparten nicht mit Anerkennung und lobenden Worten.
Der Nachmittag endete zur späteren Stunde und es wurde vereinbart, auch in der Zukunft Kontakt zu pflegen.
Danke liebe Gäste aus der Landeshauptstadt und aus Volkmarsdorf für den Besuch, es war ein sehr kurzweiliger, freundschaftlicher und interessanter Tag.
KR 2021-10-10