Jugendbauhütte Niedersachsen-Ostfalen “macht“ Mühle

Wer noch nicht weiß, was eine Jugendbauhütte (JBH) ist, wie sie arbeitet und vor allen Dingen, wer dabei mitmacht, hätte am 17. Januar von 10-13:00 Uhr in der Wassermühle Liesebach die Chance gehabt, 4 von 6 jungen Menschen kennenzulernen, die mit ihrem Betreuer Hanno Alsen die vor 2 Jahren initiierte Jugendbauhütte Niedersachsen-Ostfalen im zweiten Jahrgang präsentieren.

Oder man vertieft sein Wissen hier: https://jugendbauhuette-ostfalen.de/

Dem Vorsitzenden über die Schulter geschaut

Winterzeit ist Fortbildungszeit. Besonders für Gewerke im Handwerk und der Denkmalpflege, die sich Open Air abspielen. Schon beim 1. Jahrgang (2021/22) der Jugendbauhütte stand die Mühle Liesebach für eine Weiterbildung vor Ort Pate.

Tatbestand der Wiederholung

Ein kleines Team aus der Mittwochsgruppe der Senioren, verstärkt durch Fachfrau Heidi Fengel als Mitglied des Ortskuratoriums Helmstedt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, hatte sich bereits im Winter des letzten Jahres eingefunden, um über die Entwicklung der Mühle Liesebach zu berichten; mit dem Schwerpunkt auf Renovieren und Restaurieren mit „alten“ Materialien, zusätzlich allerdings mit einer Menge von kreativen Ideen versehen.

Zu jeder Mühlen-Tat bereit – Gerhard Gödeke und Udo Sindermann

So geschah es auch in diesem Jahr. In bekannt lockerer, humorvoller Art stellte der Vorsitzende den Prozess der „Erneuerung“ seit 2008 vor und gab dabei anhand von persönlich erlebten Geschehnissen einige Anekdoten zum Müllerei-Wesen im Allgemeinen, aber auch sehr speziell zur Mühle Liesebach zum besten.

Die jungen Besucher – alle so um die 18 und aus Kiel, Oldenburg i. O., aus Reutlingen und Bamberg stammend – haben die Schule hinter sich. Sie wollen sich in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) gleich Bauhüttenjahr handwerklich orientieren und anschließend ihre berufliche Richtungsentscheidung treffen. Zwei von ihnen denken in Richtung Zimmerei, vielleicht sogar in Richtung Denkmalpflege.

Z-D-F sind immer dabei

Nach der obligatorischen Präsentation von Zahlen, Daten, Fakten zur Geschichte der Müllerei, zum Müllereigewerbe in Räbke und besonders zum Standort Liesebach mit seinen kulturellen Möglichkeiten, führte der Rundgang durch die drei Geschosse mit den notwendigen Erläuterungen zu allen technischen Einrichtungen, Maschinen und Aggregaten.

Heidi Fengel – Räbkerin und Mitglied des Ortskuratoriums

Der Blick von oben auf den gerade entstehenden Bauabschnitt für die Papiermüllerei und Lumpenwirtschaft in Räbke reichte über die Grenzen der Getreidemüllerei hinaus und machte ein bisschen Lust auf Zukunft an Ort und Stelle.

Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken mit Meinungsaustausch bei viel Humor schaute sich der junge Trupp zum Abschluss das Mühlenrad und die bei höherem Wasserstand mögliche Elektrizitätserzeugung an, ehe er in Richtung Hof Fengel-Eberhard durchstartete. Vom Blechkuchen aus der Privatbäckerei Roswitha Röhr war nicht viel übrig geblieben. Handwerk macht eben auch theoretisch Appetit.

Wir sehen die Bauhüttler wieder. Am 13. Mai d. J. ist Action Day. Auf der Streuobstwiese (StrOb) Sommerwinkel wird eine Bank mit Überdachung aufgestellt und eingeweiht, die die JBH bis zum Termin in Winterarbeit hergestellt haben wird. Das Material bezahlt der Rotary Club Helmstedt.

Fazit: Das Interesse der jungen Besucher für ihre Sache und das Engagement waren beeindruckend. Der 3. Jahrgang der JBH darf 2024 auch gern an den Mühlengraben in Räbke kommen. Vielleicht können wir sie dann am Deutschen Mühlentag in Räbke beteiligen.

CL/01-23